Veränderungen.
Alles verändert sich. Immer.
Die Sonne ändert im Laufe des Tages ihre Position am Himmel, der Mond nimmt ab und zu. Das Meer wechselt immer zu zwischen Ebbe und Flut.
Alles verändert sich. Sogar die Berge verändern sich im Laufe der Jahrtausende.
Wenn alles sich verändert ... Wie sollten wir kleinen Menschen dann davon gefeit sein?
Wenn sogar Berge sich verändern, dann ändern wir Menschen uns auch...Ich hatte die halbe Nacht nicht geschlafen. Immer wieder hatte das tropfende des Regens mich aus dem Schlaf gerissen und die wenige Zeit, welche ich doch zum Schlafen gekommen war, hatte ich mich durch wirre Träume gequält. Das vorherrschende Grün hier brachte mich noch um den Verstand.
Viel zu früh war ich also aufgestanden und unter die Dusche gegangen. Ich hatte extra lange geduscht und mir danach auch noch die Haare geföhnt. Trotzdem war ich eine Stunde bevor ich eigentlich aufstehen wollte, bereits fertig.
Ich hatte meine Tasche nochmals gepackt und war dann runter in die Küche geschlichen.
Als erstes schaltete ich die veraltete Kaffeemaschine an und während der Kaffee durchlief, briet ich ein paar Eier und etwas Speck. Grade als ich mit allem fertig war und mir eine Tasse Kaffee eingoß, kam John müde die Treppe herunter. Er trug bereits seine Uniform, doch eher schlecht als recht.
"Bel?", gähnte er und schaute sich den gedeckten Tisch an. "Was machst du denn hier?"
"Frühstück.", sagte ich etwas trocken und stellte John den Teller mit dem Rührei und dem Speck hin.
John setzte sich an den Tisch und schnalzte anerkennend mit der Zunge.
"Und du?", fragte er etwas überrascht, als ich mich mit einer Schüssel Kornflakes zu ihm setzte.
"Sowas schwere ist nichts für mich am frühen Morgen.", sagte ich und schob mir den Löffel in den Mund.
Es war ein sehr schweigsames Frühstück. Erst als John seinen Teller leer hatte und sich zurücklehnte, wurde das Schweigen gebrochen.
"Wie hast du deine erste Nacht in Forks verbracht?", fragte er.
"Es war nicht meine erste Nacht in Forks, Dad.", antwortete ich ausweichend. Ich wusste das John überglücklich war, dass ich nun bei ihm in Forks wohnte. Ich wollte ihm das nicht kaputt machen.
"Naja, schon klar. Du weißt was ich meine, Bel."
Um noch etwas Zeit zu schinden, schob ich mir den letzten Löffel Kornflakes in den Mund und kaute sehr gründlich. Ich schluckte und nahm noch einen großen Schluck Kaffee.
"Ich hab ganz gut geschlafen.", log ich.
John zog eine Braue hoch. Natürlich erkannte er meine Lüge sofort. Ich war nie gut darin gewesen.
Aber eine Eigenart von John war, oft die Wahrheit zu erkennen aber zu akzeptieren, dass es Gründe gab sie nicht auszusprechen.
Ich räumte den Tisch ab und tat das Geschirr in die Spühle.
"Also Bel - ähm - heute Abend koche ich dann - ähm"
Ich rollte leicht mit den Augen. John hatte bisher nicht mal Nudeln zustande bekommen.
"Schon okay, Dad. Ich koche uns heute Abend was."
"Das musst du aber nicht."
"Nein, ist wirklich kein Problem. Ich fahre nach der Schule noch einkaufen und dann koche ich. Wollen wir nicht beschließen, dass die Küche mein Reich wird? Nimm's mir nicht übel, Dad, aber Kochen gehört nicht zu deinen Stärken."
Johns Wangen färbten sich leicht rosa. "Okay, wenn du darauf bestehst."
Er nahm aus einer alten Teekanne einen Zwanzigdollerschein und reichte ihn mir. "Viel Spaß in der Schule, Bel. Wir sehen uns heute Abend."
Ich begleitete John bis zur Tür, danach ging ich hoch in mein Zimmer und holte meine Tasche. Nachdem ich meine Lieblingsschuhe (weinrote Chucks) angezogen hatte, zog ich die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht und machte mich auf den Weg zur Schule.
Vor dem Haus